30.08.2025 Osnabrück Neuer Graben Osna Stage
Seit 38. Jahren gibt es den Tag der Niedersachsen. Aber es ist tatsächlich das erste mal dass dieser In Osnabrück abgehalten wird. Dafür wurden auf mehreren Bühnen in der Innenstadt Programme erstellt. Es ist also ein wenig wie die Maiwoche nur im Augst und auch nur für ein Wochenende.
Großspurig wurde auch angekündigt das der Nahverkehr zu diesem Anlass kostenlos sein wird. Ob das so stimmt kann ich selber nicht nachvollziehen, denn 1min nach dem mein Bus eigentlich hätte ankommen sollen verschwindet er von der Anzeigetafel und der nächste kommt erst in 28 Min. Der ÖPNV in dieser Stadt bleibt einfach eine Frechheit. Also steige ich auf das einzige Verkehrsmittel um was in dieser Stadt zuverlässig funktioniert. Mein eigenes Auto. Nach dem ich dann tatsächlich einen der sehr raren Parkplätze finden konnte gehen wir rein ins Tiefe Becken.
Bereits am Schloss ist der Neue Graben großflächig abgesperrt. Die Bundeswehr hat hier ebenfalls aufgebaut hat ihre Stände aber bereits geschlossen. Ob das daran liegt das hier gleich eine Punk Band spielt oder sich wirklich niemand dafür begeistern konnte? Kein Plan. Am Theater beginnt dann die eigentliche Konzertmeile. Fress – und Bierbuden, der erste Wellenbrecher und eine riesige Videowand. Weiter vor geht es tatsächlich auch nicht mehr. Die Leinwand steht direkt hinter dem FOH. Im Hintergrund ist die Bühne, auf der zuvor auch schon The Subways spielten, zu erkennen. Weiter vor geht’s aber nicht. Außer man macht es wie die Mittelfingerbrigarde. Zwei Typen mit einer Eigenwilligen Kopfbedeckung, in Form eines Mittelfingers, hängen sich einfach an einen Trupp Polizisten dran, die gerade auf den Weg nach vorne sind. Die Tatsache das die Jungs später auf der Leinwand, im Bühnenbereich zu sehen sind, zeigt das die Polizisten sich offenbar nicht umgedreht haben. Das eigentliche Infield ist bereits so voll das die Schleusen dicht gemacht wurden. Die Bühne, namentlich Osna Stage powerd by Sparkasse Osnabrück,( Damit sollten auch die Sponsoren befriedigt sein) selber ist ebenfalls noch mal mit zwei Videowänden ausgestattet und steht direkt zwischen den Gebäuden die die Straße Säumen. Eigentlich ne geile Kulisse. Um halb Zehen wird mit „Girls Just Want To Have Fun“ von Cindy Lauper der Gig eingeleitet. Diese Achtziger Intros sind derzeit schwer beleibt bei den Bands. Eigenlicht sind die Donots nur Ersatz auf den letzten Drücker. Die eigentlich gebuchten Mando Diao mussten kurzfristig absagen. Die Band eröffnet ihren 43(!) Gig in Osnabrück mit „Auf Sie Mit Gebrüll“. Das die Jungs aus Ibbenbüren, und damit aus NRW kommen, belustigt sie selber. Is ja Der Tag Der Niedersachsen. Wir sind gerade beim Dritten Song des Sets, „Ich Mach Nicht Mehr Mit“, und schon zündet jemand sich nen Dübel an. Da die Band sich selber als , O-Ton, Nahkampftruppe sieht, wird jetzt ein Circlepit eingefordert. Auch im Bereich hinter der Videowand. Man muss sagen die Übertragung ist gut. Dynamische Kameraführung und auch der Sound ist anständig. Allerdings kann dieser leider nicht ganz das Gerede der umstehenden Menschen übertönen, die sich trotz des laufenden Konzerts gerne mal lautstark unterhalten. Noisecancelling im Reallife wäre mal ne Sache. Mit „Heute Ist Ein Guter Tag“ geht’s weiter im Programm. Was viele vor der Bühne nicht wissen, was uns Fronter Ingo jetzt aber allen mitteilt, ist. Dass man für das Publikum im hinteren Abschnitt extra Bela Rethy hat einfliegen lassen, der das Geschehen auf der Bühne für uns Kommentiert. Ein wenig Public Vewing Vibes gibt einem das ganze hier schon. „Hunde Los“ ist die letzte Nummer die Ingo auf der Bühne verbring, denn für „Alles Muss Kaputt Sein“ begibt er sich ins Publikum und lässt einen Circle Pit um sich herum kreiseln. Dabei lässt er sich sogar von Fans, aufrecht stehend, in die Luft heben. Dannach verschwindet er hinter der Bühne und sein Bruder und Gitarrist Guido spielt mit Akkustik Gitarre eine Ballade. Der Mann hat im übrigen auch gefallen daran gefunden ganz Osnabrück davon zu überzeugen wie gut er kochen kann. So lädt er erstmal die gesamte Crowd auf nen Kaffee zu sich nach Hause ein. Später folgen noch weitere Gericht die er angeblich gut Kochen kann. Das Kirschsorbe würde ich da gerne mal probieren. Währenddessen betritt Ingo wieder die Bühne und hat sich umgezogen. Ein Rotes Hawaiihemd wirkt jetzt zwar weniger Punk als der schwarze Hoodie den er vorher trug, aber was weiß ich schon?^^ Mit „Stop The Clocks“ spielt die Band ihren bekanntesten Song und baut elegant, mit „Pet Semetery“, noch eine Ramones Reminiszenz ein. Das Rosenhof Konzert ohne Dach, so betitelt es Ingo, kann aber auch Metal. „We`re Not Gonna Take It“ von Twisted Sister wurde bereits 2002 von den Jungs gecovert. Mit Videoclip. Das die Band durchaus Metal affin ist bewiesen sie zuletzt ja auch schon mit „Kein Schritt Zurück“, ein Featuring mit Heaven Shall Burn. Da der Song aber ehr aus dem Fundus der Thüringer stammt kommt er heute nicht ins Set. Ingo bekommt ein Smartphone gereicht. Scheinbar hat es jemand verloren. Als er den Eigentümer ausmachen kann kommt ihm spontan die Idee das dieser das Handy doch mal eben entsperren und jemand anrufen soll. Ingo Facetimed jetzt mit der Frau des Mannes dem das Gerät gehört. Zunächst versucht er diese, ihr Name ist Emma, noch davon zu überzeugen das er Polizist sein, das Telefon gefunden und nun ihre Nummer als erstes gewählt hat. Aber das Publikum macht Publikumdinge und crashed das Gespräch mit lauten `Emma Emma` Chants. Aber immerhin darf ihr Mann ihr jetzt ein Shirt vom Merchtable mitbringen. Umsonst versteht sich. Am 19.09 kommt ein Akustik Album in die Läden. Einspielungen ihrer Klassiker zu dem auch das Stück „Eine Letzte runde gehört“. Der letzte Song des Abend heißt allerdings „So Long“ Das stück ist ebenfalls ein Featuring, mit Frank Turner in diesem Fall. Die Band bittet dafür für absolute Dunkelheit und bekommt diese auch im Rahmen der Möglichkeiten. Die Bühnenbeleuchtung fährt runter und sogar einige der Verkaufsbuden schalten ihr Licht aus. Die Straßenbeleuchtung kann zwar nicht abgeschaltet werden aber für ein episches Handylampengeschwenke reicht es allemal. Die Oldschool Fraktion benutz sogar Sturmfeuerzeuge. Und mit dem nicht abflaune wollenden Singalong `so long sooo loooooooong` endet der umsonst und draußen Abend. Cheers
