Bastard Benefiz Vol.I

02.10.2025 Skate Hall Osnabrück

Es ist still geworden in der heimischen Szene seit dem der Bastard Club seine Tore schließen musste. Versuchte man Anfangs noch den Standort an der Bursche Straße zu halten, hat man sich nun dazu entschieden den Bastard wieder zurück an seinen Original Standort, die Skate Hall an der Rosenburg, zu bringen. Die Auflagen und die Kosten machen es doch einfacher lieber die Alte Halle zu renovieren als den bisherigen Krachkeller den Auflagen anzupassen. Um Ein wenig Geld in die Kasse zu spülen und die Leute für den alten neuen Standort zu akklimatisieren. Startet Mann die Konzertreihe Bastard Benfiz. Die erste Ausgabe steht dafür auch gleich im Zeichen des Doom.

Es gibt viele Erinnerungen an diesen neuen alten Bastard Club. Eine Holzbude und ein Bauzaun. Das ist der Einlass. Rustikal aber funktional. Um die Ecke stehen Sitzbänke und Stühle aus Europaltetten um zwei Feuerschalen herum. Ein wenig Prophecy Fest Vibes. Der eigentliche Eingang zur Halle ist noch eine provisorische Holzwand, die im Umbauprozess gegen eine massive Mauer ausgetauscht werden soll. Geht man rein steht man direkt im eigentlichen Konzertsaal. Die kurze Treppe hoch zum offenen Barbereich ist immerhin beleuchtet. Oben steht der Merchtable der vier heutigen Bands. zukünftig soll hier oben aber auch noch eine kleine Bühne Platz finden.

Irden eröffnen auf der großen Bühne. Die Nachfolge Band von Hyser spielt einen sehr Sludge geprägten Doom und ist die Band mit den mit Abstand längsten Songs des Abends. So spielen sie in ihren 45 Minuten genau 4 Songs. Hier also, als kleiner Fanservice, die komplette Setlist. 1:“Verachtet“,2.“Ausgelöscht“,3.“Riese“ und 4. „Einsicht“. Dabei wirken die einzelnen Stücke weder langatmig noch monolithisch. Sondern im Gegenteil sehr kurzweilig.

Mit Einsätzen der Dunkelheit werden nun auch die Feuerschalen entzündet. Es riecht nach Rauch und zusammen mit dem Setting der alten Industriehallen macht sich eine gemütliche leicht romantisch rustikale Stimmung breit. Der Herbst tut sein übriges. Genau richtig für das heutige musikalische Thema.

Atomic Peat setzten auf eine etwas schnellere Herangehensweise bei ihren Songs. Ohne Zweifel sind auch sie stark vom Sludge geprägt, ufern ihre Songs aber nicht ganz so stark aus. Auch ist die Show heute etwas dynamischer als noch auf der Maiwoche was vielleicht auch an der kleineren Bühne liegt. Alles in allem gefällt mir der Atom Peter heute besser. Allerdings sind sie (noch) keine Showband. Sie spielen ihr Set solide und das wars. es ist also schwer wirklich viel über ihren Gig zu schreiben.

Die all Female Band Aptera aus Berlin sind die mit Abstand aggressivste Kapelle des Abends. Ihre Sieben Stücke, die unter anderem Titel wie „Selkies“, „When The Police Murder“ oder „Knife Twist“ haben, atmen Punk Attitüde und kombinieren Sludge mit Thrash und stellenweise sogar Death Metal Einflüssen. Dazu teilen sich zwei der drei Saiteninstrumentspielerinnen den angepissten Gesang und die Drummerin versucht das Kit zu klump zu prügeln. Nicht ganz grundlos werden mir diese Frauen im vorbeigehen als `ganz böse Mädchen` beschrieben. Auch wenn sie abseits der Bühne sehr interessiert und lächelnd den andren Auftritten folgen.

Es ist Dickhäuter Zeit. Iron Walrus wuchten sich auf die Bühne. Wie immer mit ihren, inzwischen schon, ikonischen Sturmhauben mit Walrosszähnen. Eröffnen tun sie ihren Gig mit „X Dimensons“ und tonnen schweren Riffs, führen das ganze mit „No More Reason“ weiter bevor sie das erste mal das Tuning der Instrumente ändern. Songs wie „Pay Your Toll“ sind mit Nichten dem Finanzamt gewidmet. Frontmann Sven Aufermann, der einzige nicht maskierte Musiker, kommt zum Falco Cover „Jeanny“ mit Wolljacke und dem typischen deutschen Rentnerhut auf die Bühne und sieht jetzt tatsächlich etwas wie Thorsten Sträter aus, während er feststellt das die Klamotte doch ganz schön warm wird. Weil es der letzte Auftritt der Walrösser im originalen „Tales Never Told“ Line Up ist (der Song wurde selbstverständlich auch gespielt) und Gitarrist Ingo die Band nach 13 Jahren in aller Freundschaft verlässt um sich seiner anderen Band Atomic Peat (die ja bereits zuvor spielten) zu widmen werden die letzten beiden Songs „I Hate People“ und „Blessed“ exklusiv unmaskiert gespielt. Zwar weiß jeder in der Osnabrücker Szene wer unter den Masken steckt, aber wie in der mexikanischen Wrestlingszene gilt auch hier, Die Maske ist heilig. Es ist also ein kleines Special die Musiker hier nun unmaskiert performen zu sehen und es wird wahrscheinlich auch eine einmalige Ausnahme bleiben.

Damit beschließen wir den ersten Abend der Bastard Benefiz Reihe. Es steht aber bereits ein weiterer Termin fest. Am 12.12.25 wird es einen traditionellen Metal Abend geben. Auf dem Line up stehen Hellgun, Tomb Of Gaints und die, Zitat aus der Klosterschenke, Legende aus OS Savage Blood. Kommt zahlreich und trinkt viel. Denn jeder (Netto) Euro an Karten- und Getränkeverkauf fließt in den Erhalt des Bastard Clubs. Cheers

PS: Wer sich fragt was aus der bisherigen Location an der Bursche Straße wird. Der Plan sieht vor dort weitere Wände einzuziehen und ein Paar Proberäume zu erschaffen.

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