Olgas Rock 2025 Letze Runde

09.08.2025 Olgaspark Oberhausen

Es ist die letzte Runde des umsonst und draußen Festivals Olgas Rock. Bereits im letzten Jahr musste das Festival aussetzten da steigende Produktionskosten und fehlende Förderung das gesamte Projekt nicht mehr tragbar machen. Besonders letzterer fakt ist bitter. Zeigt er doch wie wenig den Kommunen an (Sub) Kultur liegt. Zur Letzten Ausgabe wird also noch mal ordentlich rein gebuttert.

Bereits am Freitag standen hier schon Bands wie Deine Cousine, Butterwege oder die Donots auf der Bühne. Wie man hier schon merkt. Das Festival geht ehr in die Richtung Punk und Punk Rock. Heute gibt’s aber noch ein kleines Bonbon obendrauf. Den zwischen den Umbaupausen wird WrestlingKult , normal ansässig im Kult Tempel an der Turbinenhalle, die Bodys den Floor hitten lassen. Belive it or not, das ist für mich sogar der primäre Grund für meine Anreise.

Und so stehe ich mit zwei 0,25l Bier für jeweils 3€ am Einlass und warte mit meiner billigen 24/7 Champinship Version auf eben selbigen. Der geht auch recht zügig und Problemlos. Auf dem Gelände selber hat sich seit meinem letzten Besuch auch viel getan. Standen früher zwei Twinstages auf dem Platz, gibt es jetzt nur noch eine große Bühne, die aber dafür mit zwei riesigen LED Leinwänden ausgestattet ist. Für Bier braucht man Getränkemarken die sogenannten Olgataler. 30 Stück für 20€. Könnte ich vernünftig rechnen wüsste ich auch wie viel ich da jetzt pro Getränk zahle (Drei Olgataler + 1 Taler Pfand)

One21 eröffnen auf der Stage. Die Band die gleich mit zwei Sängerinnen arbeitet ist ein reines Cover Projekt und beginnt ihren Set mit „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ von Nena. Das erscheint mir schon Kurios da die Dame ja während der Corona Pandemie durch Schwurbelei aufgefallen ist und mit Auftritten vor Querdenkern ihre Karriere an die Wand gefahren hat. Angesichts der sehr linken Ausrichtung des Festivals schon wild. Allerdings haut man direkt danach den Die Ärzte Klassiker „schrei Nach Liebe“ raus der leider wieder, mehr als mir lieb ist, an Aktualität gewonnen hat. Ebenso wie Green Days „American Idiot“. Wer hätte gedacht das dieser Song mal auf jemand anderen als Georg W. Bush zutreffen würde? Und wo wir schonmal hier sind bleiben wir doch noch ein wenig im amerikanischen Pop Punk. „The Kids Aren`t All Right“ von The Offspring ist wohl die traurigste Party Hymne des gesamten Genres. Ein kurzer Abstecher in die 80er ist aber auch mal drinne. The Outfilds „Your Love (I Just Wanna Use Your Love Tonight)“. kann man machen. Dannach gibts mit „Dooky“ noch mal was von Green Day bevor ein wenig Indee Rock in Form von The Killers`s „Mr Brightside“ das ganze abschließt. Ich bin mir zwar bewusst das es mit u.a. Roxxcalibur etablierte Coverbands gibt. Aber als Festival Opnener schon etwas neues für mich.

Danach geht`s an den Ring. WrestlinKult hat einige ihrer Wrestler mitgebracht und bieten Unterhaltung zwischen den Bands. Im ersten Match des Tages trifft MBM Auf Feyyaz und besiegt ihn auch. Im Zweiten Match trifft sein Tag Team Partner Ultima Sombra auf den WrestlingKult Nolimits Champion Tucker, dem er unterliegt. Bisher stehen die Üblichen Kultras am Ring. Ein Zustand der sich im laufe des Tages noch stark ändern wird.

Retown sind dann irgendwie Indie Rock. Festlegen will ich mich da jetzt nicht da ich dieses Genre zu wenig kenne. Die Musik ist aber durchaus das softeste des Tages. Leider liegt mir weder eine Setlist vor, noch kommuniziert die Band ihre Songtitel mit dem Publikum. Schade.

Ringsprecher AC Beckstar, von dem vermutet wird er könnte der Schlagzeuger der Wrestlemaniacs sein (Weiß man ja nicht die tragen ja Masken^^) ruft zur nächtsen Runde catchen auf. Am Ring ist es jetzt schon wesentlich voller als Danny Fray den Squerd Circle zu seinem Match gegen Kevin Roadstar betritt. Leider verliert der gute Alpha Kevin sein Match. Dafür darf jetzt MBM noch mal ran, der in seinem zweiten Match Aleksander Bellamy besiegt. Zwei Matches Zwei Siege. Guter Schnitt bisher. Ob es Zufall ist da bei einer Veranstaltung mit Wrestling im Programm, an der Getränkebude Tonic Water von Goldberg ausgeschenkt wird, lasse ich mal so stehen.

The Magic Flip bringen dann wieder Punkrock zurück auf die Bühne und den ersten Circlepit vor selbige. Dazu gibt’s dann auch noch zwei, in Zahlen 2, Punkpolonaisen quer durchs Infiled während man „Shes Got A Baby“ spielt. Das Schwangerschaften im Punk so gefeiert werden wusste ich auch noch nicht.

Es geht in die Dritte Runde Wrestling: Danny Fray besigt im ersten Match Aleksaner Bellemy. Das zweite Match ist allerdings ein richtiger Leckerbissen Rivelity, bestehend aus MBM und UItima Sombra setzten ihren CZW Tag Team Championship aufs Spiel. Wer von euch vom Fach ist weiß, das die CZW eine recht bekannte amerikanische Indie Liga ist. Das die Titel also hier verteidigt werden ist schon eine große Sache. Das MBM mir meinen Billo Titelgürtel mal eben mopst und mir dafür seinen, mehrere Tausend Doller teuren, echten Titel auf die Schulter legt ist darum für mich auch echt ein Ding. Mit meinem Gürtel kommt er, nach dem er seinen Tag Team Partner abgeklatscht hat wieder zurück. Ihre Gegner sind übrigens die Prügelbrüder Mike Schwarz und Kevin Roadstar. Das ersterer mit Iron Maiden Kutte zu Wolle Petrys „Ihr Seid das Ruhrgebiet zum Ring kommt ist allerdings auch Wild. Dennoch wird der Titel von Rivelity verteidigt.

Als nächstes würden eigentlich Ratboy auf der Bühne stehen. Tun sie auch. Aber ich verlasse kurz das Geschehen um mich mit Freunden vor dem Gelände zu treffen.

Da ich bei Ratboy aussetzte gehen wir also wieder direkt zum Wrestling über. Mike Schwarz kloppt sich erfolgreich mit Danny Fray. Im Zweiten Match sehen wir dann zum Ersten mal Carnage. Der legetime Schmerz aus Oberhausen! Gegen diese Übermacht hat selbst Tucker als Nolimits Champion keine Chance. BTW Carnage`s Entrence Music wurde übrigens von den Wrestlemaniacs geschrieben und eingespielt. Metal und Wrestling matchen halt (versteht ihr? Matchen wegen Match….ähm ja).

Auf der Bühne spielen Engst aus Berlin jetzt ein wenig linken Deutschrock. Ja das Genre leidet sehr unter zwilichtigem Publikum und Bands die sich nicht klar abgrenzen. Hier wird aber klare Kannte gezeigt auch im Publikum. `FCKAFD`, Oder Regenbogenflaggen mit `Kein Bock Auf Nazis` wehen über das gesamte Infield. Wir sind mehr und das ist auch gut so. „Nie Wieder Alkohol Vielleicht“ ist zwar ein etwas sperriger Titel, Aber der Song dahinter scheint zu ziehen und bei „Wir sind wieder da“ gibt’s erstmal ne Wall Of Love. Einige der Namen der einzelnen Tracks klingen für mich zwar abgekupfert, so etwa „Schöne Neue Welt“ der mir bei mehren Combos schon über den weg gelaufen ist, aber seis drum. Das ich aber bei „Wir Werden Alle Sterben“ an Knorkator denken muss kann man mir jetzt wirklich nicht übel nehmen.

Zurück zu Lück….ähm Ac Beckstar. In einen Triple Threat Match Besiegt Mike Schwarz, Aleksander Bellamy und Kevin Rogers. Für unsere Neulinge. Bei einem Triple Threat Match treten drei Wrestler gegeneinander an. So gut wie alles ist dabei erlaubt und der erste Pin oder die erste Aufgabe bringt die Entscheidung. So kann man das Match auch verlieren ohne selber gepinnt zu werden. Im zweiten Match Besiegt MBM seinen eigenen Tag Team Partner Ultima Sombra. Dafür dass die beiden eigentlich Partner sind ist das Match aber sehr dreckig geführt. Hoffen wir mal das es nicht das Ende des Teams Rivelity ist. Schließlich tragen die Jungs noch einen Titel.

Auch wenn sie Montreal heißen. Die Band kommt mit Nichten aus der franko-kanadischen Metropole. Aber die Hamburger verspäten sich fast so als würden sie gerade aus Amerika eingeflogen werden. Der Bühnenmoderator überbrück die Zeit etwas weiß aber selber auch nicht so recht was er erzählen soll. 2006 trat die Band zum ersten mal auf dem Olgas Rock auf. Songs wie „Neues Aus Der Hobbythek“ oder, das leider wieder sehr aktuelle „Idioten der Saisson“ kommen gut beim Publikum an. Aber eben nicht bei mir. Nein das ist einfach nicht meine Musik. Ich gehe etwas essen und bekomme am Rande mit das man mit „Katharine“ einen Clemens Maria Hass Song Covert. Da mir beides, weder Song noch Künstler, etwas sagt, bin ich wohl einfach nicht Punk genug. Aber das ein Song mit dem Titel „15 Jahre Für Die Punchline“ inzwischen satte 20 jahre drauf hat finde ich schon leicht belustigend.

Wir gehen ein letztes mal zum Ring. Carnage beweist seine Dominanz gegenüber Aleksander Bellamy. Letztgenannter kann sich am heutigen Tage aber auch nicht entscheiden ob er vom Publikum gemocht oder gehasst werden will. Wir gehen ins Mainevent. Denn durch das schwindende Tageslicht und der Tatsache das es hier keine Ringbeleuchtung gibt, ist dass nun der Letzte Einsatz für den Ring. Und der darf jetzt noch einmal ordentlich her halten. Mike Schwarz, Mr. Monheim1, Ultima Sombra, MBM, Kevin Rogers und Hate treten zu einer Hardcore Battle Royal an. Bei dieser ist nicht nur alles erlaubt, der Sieger erhält auch den Olgas Cup Pokal und darf ihn dann auch behalten da dies wohl die erste und Letzte Olgas Cup Meisterschaft sein wird. Der Mann der sich Hate nennt hat nicht nur eine Karriere als Hardcore Wrestler hinter sich. Er ist auch Gitarrist und Bandleader der Horrorpunks von den Graveyardboys. Funfact: sein ex-Schlagzeuger ist den gesamten Tag schon als Ringsprecher im Einsatz. Die Regeln sind wie folgt. Alle starten gleichzeitig. Ausscheiden kann man sowohl durch Pinfall und Aufgabe als auch, wie bei dieser Matchart üblich, wenn man über das oberste seil aus dem Ring geworfen wird. Dabei ist wichtig, dass beide Füße den Boden berühren müssen. Nur einer und die Eliminierung ist ungültig. Da es aber auch eine Hardcore Battle Royal ist, dürfen Spielzeuge aller Art eingesetzt werden. Das macht sich besonders Kevin Rogers gleich mal zu nutze, der sich meinen Championship schnappt und damit mal gleich auf die anderen Teilnehmer losgeht. Auch eine Malerplatte, das deutsche Äquivalent zum Klapptisch, wird aufgebaut und Mr. Monheim1 muss durch diese durch was zu seiner Eliminierung durch Pinfall führt. Am Ende Steht Mike Schwarz als erster und einziger Olgas Cup Gewinner fest.

Callejon sind heute die Band die am nächsten an meine Hörgewohnheiten ran kommt. Die Berliner Metalcore Band agiert hier als Co. Headliner. Songs wie „Palmen Aus Plastik“, oder „Dunkelheit“ ballern ganz gut. Ja es ist nicht wirklich dass was ich normal höre. Aber nach all dem deutsch Punk ist das tatsächlich mal eine angenehme Abwechslung. „Snakemountan“ handelt nicht nur über He-Man sondern steht auch hier wieder für eine Wall Of Love ein. Ihre eigenen Klassiker „Sommer, Liebe, Kokain“ und „Blitzkreuz“ kenne sogar ich. Klassische Horrorliteratur wir aber auch geboten „Marry Shelley“ ist schließlich die Autorin von Frankenstein. Ein Mikrofonständer auf der Bühne ist ein Zeichen für eine Ballade. Diese hört auf den Namen „Kind Im Nebel, bevor noch einmal klare politische Kante bekannt wird. „Schrei Nach Liebe“ die Zweite.

Der Getränkeumsatzt boomt. Zwei Bierbuden sind nahezu leer gesoffen. Wo es bei der einen an Bier mangelt, hat die andere nur noch Mineralwasser und Tonic Water als alkoholfreie Alternative im Sortiment. Schlechte Planung oder zu viel Publikum? Man weiß es nicht.

Über den Headliner wurde lange Zeit Stillschweigen bewahrt. Erst etwa eine Woche vor dem Festival wurde bekannt. Es sind Sondaschule. Auch Diese Band hat eine lange Geschichte mit dem Olgas Rock und sind somit als letzter Headliner legitimiert. Die Bühne wurde mit einem Kabuki verhangen (Man könnte auch schlicht Vorhang sagen aber ich tue gerne so als sei ich eloquent). Man beginnt zunächst mit einem Vidopackage. In Bester Universalstudios Manier erscheint der Sandaschule Schriftzug auf den Videowänden. Anschließend folgt eine neu Synchronisierung von Der Pate in der uns Don Vito Corleone am Hochzeitstag seiner Tochter erklärt dass selbst er Machtlos gegen das Ende des Olgas Rock ist `Hättest du mal mehr Biermarken gekauft. `Nach einer kurzen Videomontage über die Highlights der Band auf dem Olgas Rock fällt der Vorhang und die Sondaschule geht in die 6. Stunde. Der Ska Punk der Jungs, die sowohl aus Oberhausen als auch aus Mühlheim an der Ruhr, kommen ist wesentlich flotter als der Durchschnitt der heute aufgetretenen Bands. Klassiker wie „Schönes Amsterdam“ reihen sich an brandneue Songs wie etwa „Wir Bleiben wach“ der zuvor nur auf dem Ruhrpott Rodeo gespielt wurde. „Dumm Aber Glücklich“ und natürlich die Bandhymne „Sandaschule“ runden das ganze ab. Dazu gibt’s mehrfach im Set Luftschlangen Inferno von der Bühne. Mit „Time Of My Life“ als Outro verlassen die Massen das Gelände zum letzten mal. Allerdings bleibt bei vielen Die Hoffnung dass sich doch noch eine Lösung findet. Wenn man Bedenkt das es um 18:00 Uhr bereits einen Einlasstopp gab. Kann es an mangelnder Interesse ja nicht liegen. Cheers

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