11.05.2025 Georgstraße Osnabrück mit Sick Desire, Xaja, Tomb Of Giants und Beast
Der Erste Sonntag der Maiwoche ist auf der Musikbüro Bühne in der Georgstraße dem Metal gewidmet. Der Metal Day geht traditionell auf das ferne Jahr 2019 zurück. Ach und ich wünsche einen schönen Muttertag gehabt zu haben. Zudem wird es am 18.05.25 noch einen zweiten Metal Day geben. Metal erobert die Maiwoche. Wie oft hab ich im Vorwort jetzt Metal geschrieben?
Sick Desire dürfen als erste ran. Laut Bühnenmoderatorin spielt die Band eine Mischung aus Glam Metal, Heavy Metal, Hair Metal, Flok Metal und Metal Metal. Wilde Mischung und das Genre Metal Metal würde ich gerne einmal definiert bekommen. Aber den Hair Metal sieht man der Band direkt an. Ihr Frontmann kommt in Netzoberteil und weißer Jeans Jacke auf die Bühne auf deren Rücken in Roter Schrift `Slut` steht. Die ersten Stücke des Sets atmen tatsächlich den Spirit der 80er Sunset Boulevard Metaller aus LA. „Here Comes The Tiger“ ist mittlerweile vom Opener zum dritten Song des Sets geworden. Mit „Dragonfly“ wird uns dann ein neuer Song kredenzt der aber starke Iron Maidon Einflüsse aufweist (was sich heute durch den ganzen Abend ziehen wird). Wie zur Hölle man aber auf einen Titel über Geschlechtsverkehr mit einem Reh, „The Deerfucker Song“, kommt weiß ich absolut nicht. Doch was man merkt, besonders da neuere Stücke im Set sind, ist die Tatsache das die Band anscheinend selber noch nicht genau weiß was sie sein möchte. Ein klarer Stil fehlt da man des Öfteren zwischen Galm Metal und der NWOBHM wechselt. Dem Unterhaltungswert des Auftritts tut das aber keinen Abbruch.
Von Glam Metal Metal geht’s jetzt rüber in die Abteilung Hard Rock mit Kippe im Mundwinkel. Xaja lassen ehr Einflüsse von Rose Tattoo, AC/DC und einfachem Rock N`Roll durchklingen. Der Mann an der Gitarre, der auch bei Weckörhead tätig ist, hat dabei tatsächlich immer ne Fluppe im Mund. Die Nebelmaschine hätte man sich also sparen können. Für zwei Songs kommt dann auch eine gewisse Kirsten als Gastsängerin auf die Bühne. Dabei soll es aber nicht bleiben. Beim Letzten Stück wird sie dann zu ihrer eigenen Überraschung aus einer Unterhaltung vor der Bühne noch einmal auf selbige gebeten. Generell ein starkes Set aber ich bin definitiv nicht das Zielpublikum.
Optisch hat man die Bühne etwas aufgerüstet. Neben der LED Leinwand die als Backdrop dient gibt es jetzt auch zwei LED Sidedrops die mit passenden Grafiken bespielt werden. Möglich ist das alles weil die Egerlandstiftung hier ordentlich Geld reinbuttert. Danke dafür.
Tomb Of Giants sind so ein wenig die Doro Pesch der Osnabrücker Szene geworden,. Irgendwie sind sie überall und man kommt nicht um sie herum. Schlimm ist das allerdings weniger. Denn im Gegenteil zur sogenannten Metal Queen, deren Musik immer mehr in Richtung ZDF Fernsehgarten abdriftet, spielt die Band beständig ihren Power Metal Stiefel runter. Was mir diesmal mehr als zuletzt auffällt ist der Stimmwandel der mit dem Sängerwechsel einhergegangen ist. Besonders bei „Ad Victoria“ merkt man schon das Kai, im Gegensatz zu seinem Vorgänger Sergio, einige Oktaven tiefer singt. Er nutz auch keine Kopfstimme sondern klingt mehr wie Chris Boltendahl (Grave Digger) in gut und sieht dabei aus wie Joey DeMaio. Auch hier wird uns was neues präsentiert. „Evilnator“ ist einer von zwei neuen Songs und ja auch bei Tomb Of Giants kann man eine gewisse Maiden Affinität nicht abstreiten. Hört euch nur mal Songs wie „Destiny Calls“, „The Flame“ oder „Railgunner“ an.
Das in der Bandankündigung erwähnt wurde das Beast von der Fachpresse gerade hoch gelobt werden, sorgt bei den Mitglidern anscheinend für etwas Druck. Das führt zu folgender kongenialen Aussage der Bühnenmoderation `Tayler Swift wird das ja auch aber die ist ja auch scheiße, also es könnte auch scheiße werden`. Spoiler wirds nicht. Zu Glockenschlägen, die mich befürchten lassen das die ganzen Altherren der AC/DC Fraktion gleich aufschlagen weil sie denken hier spielt gleich eine Tribute Band „Hells Bells“ (nichts gegen AC/DC aber die Band ist tot gecovert), betreten Beast die Bühne stilvoll mit FCK NZS (Fuck Nazis) Socken. Stabile Typen. „Ancient Power Rising“ wird in der Entire Version gespielt. Das heißt es werden die vollen 6:00 min ausgespielt. Hier gibt man sich nicht mal Mühe die Iron Maiden Einflüsse zu verschleiern sondern trägt sie offen zur Schau. Das beweist der „Shadows Of The Wickerman“ Einschub in ihrem letzten Stück „Mistery Of The Lonesome Rider“. Und weil wir heute Abend noch nicht genug Iron Maidon und Manowar Bezüge hatten, spielt als Outro „Crown And The Ring“ der Amerikanischen Lendenschurzträger. Runde Sache und alles umsonst.
Wie bereits erwähnt wird es am 18.05.25 noch einen zweiten Metal Day geben. Also kommt rum. Tatort könnt ihr auch in der Mediathek nachholen. Cheers
